Screenshots Gameplay
“Mit seinem interaktiven und digitalen Musiktheater-Videospielessay gelingt es Michael v. zur Mühlen, das Musiktheater als modernstes Medium zu denken, als Summe der technologischen und medialen Möglichkeiten einer Zeit. Die Oper, die während der Pandemie nicht zur Aufführung gebracht werden konnte, verwandelt sich in ein beeindruckendes Medienereignis – eine futuristische virtuelle Realität, die eine verwüstete Kulturlandschaft zeigt, in der das traditionelle Opernhaus schon längst verfallen und verwaist steht. Nichtsdestotrotz heißt es dabei: „Opera has just begun!””
“Die Zuschauer:in streift durch die virtuelle Architektur eines zerfallenen Opernhauses, während der Chor begonnen hat, zu revoltieren. Hier wird die Entgrenzung, die dem Genre Oper von jeher innewohnt, erlebbar gemacht – intellektuell komplex, ästhetisch stark und in seinem verstörenden Setting Antworten einfordernd auf die Frage, wohin es mit unserer Welt zwischen Verleugnung und Katastrophe gehen soll.”
“Es ist ein tolles Experiment, es ist eine tolle neue Präsentationsform. Eine Oper über eine Dystopie und man befindet sich quasi selber in dieser Dystopie, wenn man die Oper hört und dadurch bekommt das eine ganz andere Wirkung. (...) Ich bin froh, dass es das in dieser Form jetzt gibt. ”
“opera - a future game, vielschichtig in Szene gesetzt von Michael v. zur Mühlen. Der Einstieg in diese Welt gelingt mittels Gaming-Controler, die User*innen schlüfen in die Rolle des Cyborgs, der eine unwirtliche, kalt wirkende Welt betritt, voller weiter Räume in denen Artefakte einer vergangenen Zeit surreal auftauchen. Ein spannendes Experiment. ”
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„opera – a future game“ ist ein interaktives, in der ersten Person spielbares digitales Musiktheater-Videospielessay in einer Gameengine. Die Installation beruht auf dem Musiktheaterwerk opera, opera, opera! revenants&revolutions- verschollener vierter teil der klimatrilogie des vielfach ausgezeichneten österreichischen Dramatikers Thomas Köck und des Komponisten Eloain Lovis Hübner. Die User*innen begegnen diesem future game in einem Hybrid aus Gamingsituation und interaktiver Videokunstausstellung, in der die Oper als open world spielbar wird.
Die erzählerische Ausgangssituation könnte aktueller kaum sein: Weit in der Zukunft und nach einer schweren Katastrophe befindet sich ein Chor mit teilweiser Amnesie im Gespräch mit sich selbst und einem Cyborg. Aus ihren trüben Gedächtnissen erheben sich Heimsuchungen, individuelle wie kollektive Erinnerungen an echte und ersehnte Ereignisse.
Plötzlich finden sie sich in der wüsten Kultur-Landschaft einer verlassenen und zerfallenen Opernbühne wieder und der Chor meint endlich zu wissen, wer er sei: ein aufständischer Chor mitten in einer Grand Opéra, die 1830 eine Revolution und die Gründung Belgiens ausgelöst haben soll. Wohin mit diesen historischen Wendepunkten und utopischen Sehnsüchten angesichts einer Gegenwart, die Zukunft nur als Katastrophe denkt?
Durch diese dystopische open world steuern die User*innen ihren Avatar mittels eines Controllers, das Bild wird auf drei Bildschirme im Ultrabreitformat (48 zu 9) gezeigt. Währenddessen können andere Zuschauer*innen im Raum das Geschehen verfolgen, kommentieren und eingreifen.
Begleitet von einer inneren Stimme durchwandern die User*innen eine Welt, die vom Verschwinden der Gegenwart erzählt und von einer Gesellschaft, die Zukunft scheinbar nur noch als Katastrophe zu denken im Stande ist. Die Arbeit integriert aufwändige Filmaufnahmen, avancierte 3D Animationen, eine Originalkomposition und Audioaufnahmen mit großem Orchester wie auch experimentelle Soundkompositionen.
a post(operatic)-apocalyptic video game essay
with music by eloain lovis hübner and texts by thomas köck
based on the opera "opera opera! revenants&revolutions".
"opera - a future game" is an interactive, first-person playable digital musictheatre-videogame-essay in a game engine. The installation is based on the music theater work „opera, opera, opera! revenants&revolutions- verschollener vierter teil der klimatrilogie“ by the multiple award-winning Austrian playwrighter Thomas Köck and the composer Eloain Lovis Hübner. The users encounter this future game in a hybrid of a gaming situation and an interactive video art exhibition, in which the opera becomes playable as an open world.
The initial narrative situation could hardly be more topical: Far in the future and after a severe catastrophe, a choir with partial amnesia finds itself talking to itself and a cyborg. Hauntings, individual as well as collective memories of real and longed-for events rise from their cloudy memories. Suddenly they find themselves in the desolate cultural landscape of an abandoned and decaying opera stage, and the choir thinks it finally knows who it is: a rebellious choir in the middle of a Grand Opéra that is said to have sparked a revolution and the founding of Belgium in 1830. Where to go with these historical turning points and utopian longings in the face of a present that thinks of the future only as a catastrophe?
Users steer their avatar through this dystopian open world using a controller, the image is shown on three screens in ultra-wide format (48 to 9). Meanwhile, other viewers in the room can follow the events, comment on them and intervene. Accompanied by an inner voice, the users wander through a world that tells of the disappearance of the present and of a society that is apparently only capable of thinking of the future as a catastrophe. The work integrates elaborate film footage, advanced 3D animation, an original composition and audio recordings with a large orchestra as well as experimental sound compositions.
The underlying work "opera, opera, opera! revenants&revolutions" is a composition and libretto commissioned by the City of Munich for the Munich Biennale Coproduction of the Munich Biennale with Oper Halle 2020-2022